Bonn (epd). Die deutschen Katholiken wollen ihren Reformweg im Herbst fortsetzen: Nach dem vorläufigen satzungsgemäßen Ende des Reformdialogs Synodaler Weg Anfang März wird im November die konstituierende Sitzung des Nachfolgegremiums, des Synodalen Ausschusses, stattfinden, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken am Dienstag mitteilten. Das erste Treffen des Synodalen Ausschusses soll vom 10. bis 11. November in Essen stattfinden. Damit setzen Bischofskonferenz und Zentralkomitee einen zentralen Beschluss des Reformprozesses um.
Der Synodale Ausschuss setzt sich aus den 27 Diözesanbischöfen, 27 vom Zentralkomitee und weiteren 20 von den Delegierten des Synodalen Wegs gewählten Mitgliedern zusammen. Fünf deutsche Bischöfe, unter ihnen der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, hatten bereits angekündigt, nicht an dem Gremium teilnehmen zu wollen.
Zentrale Aufgabe des Synodalen Ausschusses ist es, eine Satzung für den sogenannten Synodalen Rat zu erarbeiten, der in drei Jahren dauerhafte gemeinsame Beratungen von Laien und Bischöfen möglich machen soll. Dagegen hat der Vatikan Einspruch eingelegt. Die Präsidenten des Synodalen Wegs - die Präsidentin des Zentralkomitees, Irme Stetter-Karp, und der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing - haben erklärt, an den Beschlüssen festhalten zu wollen.
Der Synodale Weg war 2019 gegründet worden, um Lösungen für die Vertrauenskrise infolge des Missbrauchsskandals zu finden. Bis März dieses Jahres wurden 15 Reformtexte verabschiedet. Der Synodale Ausschuss soll die restlichen Reformanliegen behandeln. Immer wieder hatte der Vatikan Kritik an dem Projekt geübt. Zuletzt erteilte er Plänen eine Absage, Laien die Taufe und die Predigt in der Eucharistiefeier zu erlauben.