Mittelmeer: "Ocean Viking" rettet 92 Flüchtlinge vor Libyen

Mittelmeer: "Ocean Viking" rettet 92 Flüchtlinge vor Libyen

Frankfurt a.M. (epd). Die „Ocean Viking“ hat 92 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Die Menschen seien aus einem überfüllten Schlauchboot in internationalen Gewässern vor Libyen an Bord genommen worden, teilte die Betreiberorganisation SOS Méditerranée am Samstagabend auf Twitter mit. Kurz nach dem Einsatz hätten die italienischen Behörden dem privaten Rettungsschiff Salerno als Hafen zugewiesen.

Unter den Geretteten sind nach Angaben von SOS Méditerranée etwa 40 Minderjährige ohne Begleitung ihrer Eltern. Einige der Überlebenden hätten Treibstoffverbrennungen und andere Verletzungen.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres beim Versuch der Überfahrt 503 Menschen ums Leben oder werden vermisst. Im vergangenen Jahr waren es 2.406 Menschen. Eine staatlich getragene Seenotrettungsmission gibt es nicht.

Ein neues Gesetz der rechtsgerichteten italienischen Regierung sieht vor, dass Schiffe nach einem Einsatz direkt einen vorgegebenen Hafen ansteuern müssen. Zugleich wurden vielen Schiffen zuletzt weit entfernte Häfen zugewiesen. Seenotrettungsorganisationen warnen, dass dadurch die Zeit in den Einsatzgebieten verkürzt wird. Der süditalienische Hafen Salerno liegt nach Angaben von SOS Méditerranée etwa 450 Seemeilen vom Einsatzort entfernt.