Genf (epd). Die Zahl der nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen hat sich laut dem Roten Kreuz in den vergangenen zehn Jahren deutlich erhöht. Mehr als 500 Milizen seien im Jahr 2022 aktiv gewesen, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Freitag in Genf mit. Unter der Kontrolle dieser Gruppen hätten schätzungsweise 175 Millionen Menschen gelebt.
Die Milizen gäben aus humanitärer Perspektive Anlass zur Sorge, hieß es. Rund die Hälfte der Gruppen erhielten von Staaten militärische, politische oder finanzielle Unterstützung. Diese Staaten seien dafür verantwortlich, dass die Milizen in Einklang mit dem humanitären Völkerrecht operierten.
Das IKRK will am kommenden Dienstag neue Studien über nichtstaatliche bewaffnete Gruppen vorstellen. Darin geht es den Angaben zufolge unter anderem um Konflikte in Stadtgebieten und Kriegsgefangenschaft. Für die Untersuchungen hatte das IKRK Kontakt mit Kommandeuren und Kämpfern von mehr als 70 Milizen, wie es hieß.