Berlin (epd). Die Bundesregierung hat eine Plattform für die Hilfe beim Wiederaufbau in der Ukraine gestartet. Wie das Entwicklungsministerium am Montag in Berlin mitteilte, soll sie eine Anlaufstelle sein für Menschen, die sich beim Wiederaufbau einbringen wollen. Zugleich sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) weitere 25 Millionen Euro an Hilfsgeldern zu. Mit dem Geld sollen nach Angaben des Ministeriums Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen, Kliniken und Wasserwerken unterstützt werden.
Schulze sagte, der Wiederaufbau beginne bereits jetzt, „auch wenn leider noch kein Ende des Kriegs in Sicht ist“. Sie beobachte in Deutschland eine große Bereitschaft, sich dafür zu engagieren. Die Plattform solle beim Umgang mit Fragen und Herausforderungen helfen. Sie richtet sich nach Angaben des Entwicklungsministeriums etwa an Unternehmerinnen, Sozialarbeiter oder Bürgermeisterinnen.
Nach Einschätzung des Entwicklungs-Staatssekretärs Jochen Flasbarth geht es beim Wiederaufbau in dem osteuropäischen Land derzeit vor allem um Reparaturen von Kraftwerken und Minenräumung. „Man muss Dinge wieder aufbauen im Wissen, dass sie möglicherweise erneut zerstört werden“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Montag). Im Übrigen sei der Wiederaufbau „eine Aufgabe für Generationen“.
Die Minenräumung sei für die Landwirtschaft entscheidend, damit wieder produziert werden könne. Der Agrarsektor sei eine der Haupteinnahmequellen der Ukraine gewesen, fügte Flasbarth hinzu.
Dem Entwicklungsministerium zufolge gibt es 135 Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen. Hinzu kämen acht Kooperationen zwischen Wasserwerken sowie 13 Klinikpartnerschaften. Von den neuen Zusagen seien zwei Millionen Euro für Partnerschaften mit Wasserwerken in der an die Ukraine angrenzenden Republik Moldau vorgesehen.