Frankfurt a.M. (epd). Die „Geo Barents“ hat 190 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Die Menschen wurden nach Angaben der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, die das Schiff betreibt, in der Nacht zu Freitag von einem in Seenot geratenen Boot evakuiert. Wie die Organisation auf Twitter mitteilte, haben die italienischen Behörden dem Schiff wenige Stunden später den süditalienischen Hafen Bari zugewiesen.
Den Seenotrettern zufolge half die von dem Künstler Banksy unterstützte „Louise Michel“ bei der Rettungsaktion. Vorausgegangen sei ein Notruf der Organisation Alarmphone.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres beim Versuch der Überfahrt 433 Menschen ums Leben oder werden vermisst. Eine staatlich getragene Seenotrettungsmission gibt es nicht.
Die rechtsgerichtete italienische Regierung geht entschieden gegen private Rettungsorganisationen im Mittelmeer vor. Ein neues Gesetz sieht unter anderem vor, dass Schiffe nach einer Rettungsaktion direkt einen vorgegebenen Hafen ansteuern müssen. Zugleich wurden vielen Schiffen zuletzt weit entfernte Häfen zugewiesen. Seenotrettungsorganisationen warnen, dass dadurch die Zeit in den Einsatzgebieten verkürzt werde.
Bari lag nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ etwa 1.100 Kilometer von der Position der „Geo Barents“ entfernt. Bis zu dem Hafen seien es zweieinhalb Tage Fahrtzeit.