UN: Schulspeisungen unerlässlich inmitten weltweiter Krise

UN: Schulspeisungen unerlässlich inmitten weltweiter Krise

Berlin, Rom (epd). Bei mehr als 150 Millionen hungernden Kindern und Jugendlichen weltweit haben sich laut UN-Ernährungsprogramm (WFP) Schulspeisungen als wichtiges Sicherheitsnetz erwiesen. Doch gerade in Ländern, wo solche Mahlzeiten in den Schulen besonders dringlich wären, gebe es noch großen Aufholbedarf, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

In den armen Ländern würden nur rund 18 Prozent der Kinder an den Schulen mit Essen versorgt. Die Zahl liege außerdem noch vier Prozent unter dem Stand vor der Corona-Pandemie, obwohl die Regierungen ihre Ausgaben für Schulspeisungen erhöht hätten. Am stärksten sei der Rückgang bei der Versorgung in Afrika zu beobachten gewesen. In acht afrikanischen Ländern bekämen weniger als zehn Prozent der Schulkinder eine kostenlose oder subventionierte Mahlzeit.

Dabei sei die Schulspeisung oft die einzige Mahlzeit, die die Schülerinnen und Schüler am Tag bekämen, erklärte die Leiterin der WFP-Schulprogramme, Carmen Burbano. „Inmitten einer weltweiten Nahrungsmittelkrise, die Millionen Kinder ihrer Zukunft beraubt, spielen Schulmahlzeiten eine unerlässliche Rolle.“

Insgesamt erhalten dem Bericht zufolge aktuell fast 420 Millionen Kinder an den Schulen eine Mahlzeit. Dank entschlossener Bemühungen vieler Regierungen, die Programme nach den Corona-Einbrüchen wieder zu stärken, sei die Zahl nun um 30 Millionen höher als 2020. Erreicht würden rund 41 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. Die nahezu 50 Milliarden US-Dollar umfassenden Programme seien eine vielversprechende Möglichkeit, die Zukunft der Kinder in der Welt sichern zu helfen. 75 Regierungen hätten sich einem Bündnis angeschlossen, das bis 2030 sicherstellen will, dass jedes Kind täglich in der Schule eine nahrhafte Mahlzeit erhält.

Neben der notwendigen Versorgung haben die Schulspeisungsprogramme dem Bericht zufolge weitere bedeutsame Wirkungen: Kostenloses Essen bringe mehr Kinder an die Schulen, vor allem Mädchen, die sonst eher gar nicht zum Unterricht geschickt werden oder frühzeitig abbrechen müssen. Die Kinder könnten besser lernen und seien bei besserer Gesundheit. Und die Kombination aus guter Gesundheit und Bildung biete Kindern in armen Ländern den besten Weg aus Hunger und Armut.