Brüssel (epd). Nach den katastrophalen Erdbeben Anfang Februar stellt die Europäische Kommission der Türkei eine Milliarde Euro für den Wiederaufbau zur Verfügung. Außerdem verspricht die EU-Kommission Syrien ein Paket über 108 Millionen Euro für die humanitäre Hilfe, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag vor einer internationalen Geberkonferenz der Europäischen Union in Brüssel erklärte. Die europäischen Institutionen und die Mitgliedsstaaten würden weitere Zusagen beisteuern. All das komme zu den 21 Millionen Euro hinzu, welche die EU bereits mobilisiert habe.
Im Vorfeld der Konferenz hatte auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärt, die Hilfen der Bundesregierung für die Erdbebenregionen in der Türkei und in Syrien auf 240 Millionen Euro zu verdoppeln. Von der Leyen hatte für Montag nach Brüssel eingeladen, um Spenden für Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen nach der Katastrophe zu sammeln. Am 6. Februar hatten schwere Erdbeben die Türkei und Syrien erschüttert. Mehr als 50.000 Menschen starben, Millionen wurden obdachlos.
An der Geberkonferenz nahm auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan per Video-Schalte teil. „Wir werden diese internationale Hilfe in den für uns so schwierigen Tagen niemals vergessen“, sagte er am Montag. Es gebe weiterhin Nachbeben, einige Regionen litten zusätzlich unter Überschwemmungen. Trotz der widrigen Bedingungen würden Helfer alles tun, um die Opfer zu unterstützen. „Der wirkliche Kampf beginnt jetzt. Wir werden alle Städte wieder aufbauen.“
Die Vereinten Nationen hatten im Februar zu internationaler Hilfe in Höhe von einer Milliarde Dollar (rund 936 Millionen Euro) für die Erdbebenopfer in der Türkei aufgerufen. Die EU hat die Türkei und Syrien bereits über das EU-Katastrophenschutzverfahren unterstützt. In diesem Rahmen wurden nach Angaben der Kommission knapp 8,6 Millionen Euro an humanitärer Hilfe bereitgestellt, um den unmittelbaren Bedarf der Bevölkerung in der Türkei zu decken. Syrien sei mit etwa zehn Millionen Euro geholfen worden.