Berlin (epd). Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat die Abgeordneten zu einem vorsichtigen Umgang mit Social-Media-Apps wie Tiktok aufgerufen. „Ich kann hier nur appellieren: Achtet auf die Daten!“, sagte Bas den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Man müsse sich bewusst machen, dass die Daten möglicherweise missbraucht werden.
„Man hat es nicht immer in der Hand, was mit den eigenen Daten passiert“, führte Bas aus. Schließlich befänden sich die Server zum Teil im Ausland. „Das ist nicht nur bei Tiktok so, sondern auch bei Facebook oder Instagram.“
Mehrere Staaten, darunter die USA, haben ihren Behördenmitarbeitern die Nutzung der chinesischen Kurzvideo-App Tiktok auf Dienstgeräten untersagt. Auch Beschäftigte von EU-Kommission und EU-Parlament dürfen Tiktok wegen Sicherheitsbedenken nicht nutzen.
Auf den Diensthandys der Bundestagsverwaltung sei Tiktok nicht installiert, betonte Bas. Auf Instagram ist die SPD-Politikerin in ihrer Funktion als Bundestagspräsidentin jedoch selbst aktiv. Der Datenschutzbeauftragte habe sie deswegen schon gewarnt, räumte Bas ein.
Der Instagram-Kanal @bundestagspraesidentin solle jedoch „erst einmal“ weiterbetreiben werden. „Viele junge Wählerinnen und Wähler informieren sich nur noch mit Hilfe von Social Media über Politik. Wollen wir junge Leute ansprechen, brauchen wir Social Media“, erläuterte Bas den Entschluss. „Ziehen wir uns zurück, überlassen wir das Feld den Populisten.“