Lübeck (epd). Die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs hat am Sonntagvormittag während des Gottesdienstes im Lübecker Dom Fürbitte für die Opfer des Amoklaufs in einem Hamburger Gemeindehaus der Zeugen Jehovas gehalten. „Tief erschüttert stehen wir vor den Ereignissen am vergangenen Donnerstag in Hamburg. Trauer und Schmerz, Klage und Entsetzen - all das bewegt uns zutiefst“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck.
„Voller Mitgefühl denken wir an all jene, die in der Tatnacht ihre Lieben verloren haben“, sagte Fehrs. Neben den Opfern schloss sie auch deren Angehörige und Freunde in ihr Gebet ein sowie jene, die durch die Gewalttat an Leib und Seele verletzt wurden. Fehrs sprach von einem „lebenszerstörenden Hass“, der sich am Donnerstagabend Bahn gebrochen habe.
Ebenfalls in ihre Fürbitte schloss die Bischöfin jene Menschen ein, die nach dem Anschlag geholfen und getröstet haben: Polizei und Feuerwehr, Kriseninterventionsteams und Notfallseelsorger. „Sie haben Leid geteilt und Lasten getragen. Hilf ihnen auszuhalten, was sie erlebt haben, schenke auch ihnen den Trost, den sie in diesen Zeiten brauchen“, sagte Fehrs.
Am vergangenen Donnerstagabend hatte ein Mann in einem Gebetshaus der Zeugen Jehovas im Stadtteil Groß Borstel auf Mitglieder der Glaubensgemeinschaft geschossen. Dabei starben acht Menschen, darunter auch der mutmaßliche Täter, der ein ehemaliges Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft gewesen sein soll.