Bramsche, Kr. Osnabrück (epd). Mit einer interreligiösen Gedenkfeier am 11. März will die Stadt Bramsche bei Osnabrück an zwei kürzlich getötete Jugendliche erinnern. „Der Schock sitzt nach wie vor tief“, sagte Oberbürgermeister Heiner Pahlmann (SPD) am Donnerstag. Die Feier in der evangelischen Kirche St. Martin solle Raum schaffen, um der Trauer Ausdruck zu verleihen. In der rund 32.000 Einwohner zählenden Gemeinde wurden innerhalb einer Woche ein 16-Jähriger und eine 19-Jährige durch Gewaltverbrechen getötet.
Bei der Gedenkfeier solle auch die Arbeit von Rettungskräften, Feuerwehrleuten, Seelsorgern und Polizeibeamten gewürdigt werden, die „ganz schlimme Tage hinter sich haben“, ergänzte Pahlmann. Zu Beginn der Gedenkfeier werde es eine Schweigeminute geben. Bis zum 19. März liege außerdem in der Kirche ein Kondolenzbuch aus. Jeder könne darin seine Anteilnahme oder Beileidsbekundungen zum Ausdruck bringen, hieß es weiter.
Bei der Feier handele es sich nicht um einen christlichen Gottesdienst, sagte die Bramscher Pastorin Stephanie Seger dem Evangelischen Pressedienst (epd). Da der Vater des 16-jährigen Opfers muslimisch sei, werde das Gedenken interreligiös gestaltet. Auch eine muslimische Gemeinde werde in die Gestaltung einbezogen.
Ein 81-jähriger Mann hatte Anfang vergangener Woche auf einen 16-Jährigen geschossen. Der Jugendliche starb an den Folgen seiner Verletzungen, der Täter habe sich anschließend selbst lebensgefährlich verletzt. Im Bramscher Ortsteil Pente wurde wenige Tage später eine 19-Jährige in der Nähe einer Schützenhalle schwer verletzt aufgefunden. Reanimationen blieben erfolglos. Nach Angaben der Polizei wurde ein 20-jähriger Mann in Untersuchungshaft genommen.