Frankfurt am Main, Ouagadougou (epd). In Burkina Faso haben die Behörden wegen der Gewalt in mehreren Regionen eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Bis Ende März dürften dort zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens keine Fahrzeuge und Personen mehr auf den Straßen verkehren, berichtete der französische Sender RFI am Dienstag. Die Maßnahme betrifft die gesamte Region Nord sowie die Provinzen Bam und Sanmatenga. Hintergrund der Ausgangssperren sind anhaltende Angriffe terroristischer Gruppierungen.
Erst am Donnerstag waren mindestens zwölf Menschen bei einem Angriff auf das Dorf Aorèma in der Region Nord getötet worden. Die Behörden empfahlen der Bevölkerung, nicht dringende Fahrten und Erledigungen zu vermeiden. In der Provinz Bam kündigten sie an, Verstöße mit der „vollen Härte des Gesetzes“ zu ahnden. Es ist nicht das erste Mal, dass besonders unsichere Regionen in dem westafrikanischen Land Ausgangssperren verhängen.
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Nach UN-Angaben sind fast fünf Millionen Menschen in Burkina Faso auf Hilfe angewiesen, um zu überleben.
Vor allem im Norden des Landes verüben islamistische Terrorgruppen immer wieder Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte. Im vergangenen Jahr gab es in dem Sahel-Staat mit etwa 21 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zwei Militärputsche. Die französische Armee, die für eine Anti-Terror-Mission im Land stationiert war, hatte im Februar ihre Mission offiziell beendet. Die burkinische Militärregierung hatte Frankreich aufgefordert, die Soldaten abzuziehen. Extremistische, gewalttätige Gruppierungen haben vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara in den vergangenen Jahren einen starken Zulauf erlebt.