Nürnberg (epd). Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im Jahr 2022 im Vorjahresvergleich um 590.000 Personen gestiegen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. „Mit einem Jahresdurchschnitt von 45,57 Millionen Erwerbstätigen wurde ein neuer Rekordwert erreicht“, erklärte das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die Beschäftigung habe damit ihren Aufwärtstrend nach der Corona-Pandemie fortgesetzt.
„Ein Zuwachs von mehr als einer halben Million Erwerbstätigen in einem krisenhaften Jahr ist bemerkenswert“, sagte IAB-Forscher Enzo Weber. Den Angaben zufolge stieg die Zahl der Teilzeitbeschäftigten 2022 mit zwei Prozent stärker als die der Vollzeitbeschäftigten mit 1,3 Prozent. Besonders stark sei auch das Beschäftigungswachstum bei den Nebenjobs. 2022 gingen erstmals mehr als zehn Prozent der Arbeitnehmer einer solchen Tätigkeit nach. Mit 4,26 Millionen Beschäftigten, die im Jahr 2022 eine Nebentätigkeit ausübten, sei ein neuer Höchstwert erreicht worden.
Nach ersten Hochrechnungen sank die Kurzarbeit im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 1,42 Millionen auf 429.000 Personen. „Zwar ging die Kurzarbeit stark zurück, aber dieser Effekt wird über Arbeitsausfälle durch Krankheit auf Rekordniveau wieder zunichte gemacht“, erklärte Weber weiter. Der Krankenstand war mit 5,95 Prozent so hoch wie noch nie seit 1991. Das war besonders auf die starke Zunahme von Atemwegsinfekten und Erkältungskrankheiten, einschließlich einer hohen Zahl an Corona-Infektionen, zurückzuführen.