Weniger als ein Drittel der Führungskräfte in Deutschland sind Frauen

Weniger als ein Drittel der Führungskräfte in Deutschland sind Frauen

Wiesbaden (epd). Ein Indikator für die Gleichberechtigung von Frauen ist der Frauenanteil unter Führungskräften. Im Jahr 2021 lag er in Deutschland bei 29 Prozent - und damit deutlich unter dem Frauenanteil unter allen Erwerbstätigen (47 Prozent). Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag aus Anlass des Weltfrauentags am 8. März mitteilte, unterscheidet sich der Anteil der weiblichen Führungskräfte je nach Branche deutlich. In der EU lag 2021 lag der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei rund 35 Prozent.

Der Anteil weiblicher Führungskräfte war im Bereich Erziehung und Unterricht am höchsten: 67 Prozent der Führungspositionen dort waren von Frauen besetzt. Damit ist dieser Wert fast so hoch wie der Frauenanteil an allen Erwerbstätigen in diesem Bereich (71 Prozent). Im Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten ebenfalls mehr Frauen als Männer in Führungspositionen (61 Prozent). Der Frauenanteil insgesamt betrug dort 77 Prozent.

Vergleichsweise wenige weibliche Führungskräfte gab es im Bereich Unternehmensdienstleistungen: Obwohl der Frauenanteil unter den Erwerbstätigen in diesem Bereich bei 50 Prozent lag, waren nach den Angaben nur 26 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt.

Zu Führungspositionen zählen beispielsweise Vorstände und Geschäftsführerinnen oder Geschäftsführer kleiner Unternehmen, die Bereichsleitung großer Unternehmen sowie Führungskräfte in Handel, Produktion, Dienstleistung oder im Verwaltungsdienst.

Die berufliche Qualifikation von Frauen ist den Angaben zufolge EU-weit über die Jahre kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2021 hatten 47 Prozent der 25- bis 34-jährigen Frauen einen sogenannten tertiären Bildungsabschluss, aber nur 36 Prozent der gleichaltrigen Männer. Im Jahr 2002, als der Indikator erstmalig bestimmt wurde, hatte die Differenz nur vier Prozentpunkte betragen: 25 Prozent der Frauen gegenüber 21 Prozent der Männer hatten einen tertiären Bildungsabschluss. Darunter fallen Universitäts- und Hochschulabschlüsse, aber auch die weiterqualifizierende berufliche Fortbildung, etwa die Meister-, Techniker- oder Erzieherausbildung.