Frankfurt a.M. (epd). Nach dem Brand im Flüchtlingslager Cox's Bazar in Bangladesch brauchen den UN zufolge 6.000 Kinder dringend sofortige Unterstützung. Auch über Nacht sei Soforthilfe geleistet worden, um traumatisierten Kinder und ihren Familien zur Seite zu stehen, erklärte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Montag. In Cox's Bazar, wo etwa eine Million Rohingya aus Myanmar in einer Ansammlung mehrerer Flüchtlingscamps leben, war am Sonntag ein Brand ausgebrochen. Mehr als 12.000 Menschen verloren nach einer ersten Bestandsaufnahme ihre Behelfsunterkünfte.
Auch wenn das gesamte Ausmaß des Schadens noch nicht erfasst sei, so seien nach ersten Berichten 2.000 Unterkünfte zerstört worden, erklärte der Unicef-Repräsentant in Bangladesch, Sheldon Yett. Außerdem seien viele Einrichtungen niedergebrannt, die wichtige Hilfe für die Flüchtlingskinder und ihre Familien geboten hätten, darunter mehr als 20 Räume, in denen unterrichtet wurde, mindestens ein Ernährungszentrum und mehrere Sanitäreinrichtungen. Glücklicherweise seien keine Opfer gemeldet worden, betonte Yett. Viele Menschen, die aus ihrer Heimat flohen und in Cox's Bazar Zuflucht suchten, hätten jedoch erneut ihr Zuhause verloren.
Die Katastrophe habe eine aktuell ohnehin schwierige Situation verschärft, erklärte das Kinderhilfswerk Save The Children mit Blick auf eine Ankündigung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, die Nahrungsmittelhilfen kürzen zu müssen. „Diese Tragödie ist eine weitere schreckliche Erinnerung daran, dass die Kinder in den Lagern in Cox's Bazar vor einer trostlosen Zukunft stehen“, sagte der Länderdirektor der Organisation in Bangladesch, Onno van Manen. „Trotz der unermüdlichen Bemühungen der humanitären Gemeinschaft ist ein Flüchtlingslager kein Ort, an dem ein Kind aufwachsen sollte.“