Wiesbaden (epd). Die Tarifverdienste in Deutschland sind im vergangenen Jahr im Schnitt um 2,2 Prozent gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021 gestiegen. Damit lag die Tarifentwicklung deutlich hinter dem Anstieg der Verbraucherpreise zurück, die sich um 6,9 Prozent erhöhten, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden unter Verweis auf den Index der tariflichen Monatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen mitteilte.
Das Jahr 2021 sei durch eine unterdurchschnittliche Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Tarifverdienste gekennzeichnet gewesen. Das sei insbesondere auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, in deren Folge einige Tarifverhandlungen verschoben und 2022 nachgeholt wurden. Des Weiteren habe das vergangene Jahr die deutliche Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes geprägt.
Gleichwohl falle die Veränderung des Tarifindex ohne Sonderzahlungen für das Jahr 2022 mit 1,4 Prozent noch vergleichsweise gering aus. Das liege vor allem daran, dass ein Teil der beschlossenen Tariferhöhungen erst im Kalenderjahr 2023 wirksam wird.