Düsseldorf (epd). Die Richterin und ehemalige niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza (CDU) ist neue Opferschutzbeauftragte von Nordrhein-Westfalen. Havliza übernimmt am Mittwoch offiziell das Amt von Elisabeth Auchter-Mainz, die als erste Beauftragte für Opferschutz in NRW im Jahr 2017 die neu eingerichtete Anlaufstelle in den Räumen des Oberlandesgerichts Köln aufbaute. Am Montag dankten Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Justizminister Benjamin Limbach (Grüne), an dessen Ministerium die Stelle angegliedert ist, Auchter-Mainz für ihre Arbeit während ihrer fünfjährigen Amtszeit.
Wüst verwies auf die erste bundesweit zentrale Anlaufstelle für Opferschutz, die seit 2017 etwa Menschen nach der Amokfahrt in Münster, einer Geiselnahme am Kölner Hauptbahnhof, nach der Tötung einer Lehrerin in Ibbenbühren oder im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch der Gewaltkomplexe Lügde und Bergisch Gladbach beratend zur Seite stand. Auchter-Mainz habe die Einrichtung zu einer funktionierenden Anlaufstelle gemacht und ein bundesweites Netzwerk zu bestehenden Opferschutzeinrichtungen aufgebaut, sagte Justizminister Limbach.
Auchter-Mainz mahnte zum Ende ihrer fünfjährigen Amtszeit an, auch juristisch stärker die Perspektive von Opfern und Betroffenen von Straf- und Gewalttaten einzunehmen. Das Leid der Menschen müsse stärker, auch vor Gericht, wahrgenommen werden, betonte sie. Die aus Dortmund stammende Amtsnachfolgerin Barbara Havliza, die von 2017 bis 2022 niedersächsische Justizministerin war, begrüßte, als Opferschutzbeauftragte künftig Empathie mit den Opfern zeigen zu können. Als Richterin habe sie 15 Jahre sexuellen Missbrauch an Kindern, Mord und Totschlag verhandelt und äußerlich aus Neutralitätsgründen Distanz wahren müssen, sagte Havliza.