Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine die deutsche Solidarität mit den Menschen in dem kriegsgebeutelten Land betont. „Viele Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer stellen sich jeden Tag ihren russischen Angreifern entgegen“, sagte er am Freitag in Schloss Bellevue in Berlin bei der zentralen Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Angriffskrieges. „Wir Deutsche, wir bewundern den Mut, die Kraft und den Willen der Menschen in der Ukraine, und wir stehen in Solidarität an ihrer Seite.“
Steinmeier betonte: „Deutschland ist nicht im Krieg, aber dieser Krieg geht uns an.“ Die Bundesrepublik sei heute, auch militärisch, der größte Unterstützer der Ukraine auf dem europäischen Kontinent. „Und bei allen Kontroversen, manchmal schrillen Debatten bin ich sicher: Wir werden das auch weiterhin sein.“ Deshalb sage er, „auch mit Blick auf das, was noch vor uns liegt: Auf Deutschland ist Verlass“.
Der Bundespräsident wies zugleich darauf hin, dass sich viele Menschen in diesen Tagen nach Frieden sehnten. Doch ein „Scheinfriede“, der nur Wladimir Putins Landraub besiegele und die Menschen der Willkür der Besatzer überlasse, „so ein Friede wird kein Friede sein“, fügte er mit Blick auf Russlands Präsidenten hinzu. Eine überwältigende Mehrheit der Staaten in den Vereinten Nationen habe bekräftigt: „Wenn Friede einkehren soll, dann muss es ein gerechter und dauerhafter Friede sein.“
In einer UN-Resolution hatten am Donnerstag 141 Länder ein Ende des Krieges und den Abzug der russischen Streitkräfte aus dem Territorium des Nachbarlandes gefordert.