Berlin, Trier (epd). Nach einem Gewaltexzess in Trier hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Angriffe auf Polizeibeamte und Polizeibeamtinnen verurteilt. „Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte riskieren ihre Gesundheit und manchmal ihr Leben für unser aller Sicherheit“, sagte sie am Freitag in Berlin nach einem Angriff auf die Polizei in Trier. „Sich zusammenzurotten und mit Eisenstangen und Flaschen auf Einsatzkräfte loszugehen, zeigt nichts als rohe Gewalt, die mit aller Härte verfolgt und geahndet werden muss“, unterstrich die Ministerin.
Am frühen Freitagmorgen waren nach Angaben des Polizeipräsidiums Trier Polizeibeamte wegen einer Körperverletzung zu einer Diskothek in Trier-West gerufen worden. Während der Sachverhaltsaufnahme hätten etwa 40 Menschen die Einsatzkräfte unter anderem mit Eisenstangen, Besen, Schaufeln und Glasflaschen angegriffen. Ein Mann habe auch einen Einkaufswagen in Richtung der Polizistinnen und Polizisten geworfen. Die Lage habe sich beruhigt, nachdem ein Beamter zwei Warnschüsse in die Luft abgegeben habe.
Insgesamt seien eine Polizeibeamtin und vier Polizeibeamte verletzt worden und hätten sich in Behandlung begeben müssen. Bisher seien ein 42-Jähriger und ein 21-Jähriger in Gewahrsam genommen worden, hieß es.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteile den Angriff „aufs Schärfste“, wie Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin sagte. Dies sei „nicht akzeptabel“. Wer Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten ausübe, müsse mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden.
Ähnlich äußerte sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). „Wer die Polizei angreift, greift jeden von uns an und er greift unseren Staat an“, unterstrich sie. „Der unfassbare Gewaltausbruch gegen die Polizei in Trier wird für die Täterinnen und Täter schwere Folgen haben.“ Sie rief alle auf, die die Tat beobachtet haben, sich bei der Polizei zu melden.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) erklärte, dass das Polizeipräsidium Trier eine sogenannte Besondere Aufbauorganisation eingerichtet habe und ermittele. Justizminister Herbert Mertin (FDP) ergänzte: „Die für diesen verwerflichen Angriff verantwortlichen Täter müssen schnellstmöglich identifiziert und gefasst werden.“