London, Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine verheerende vorläufige Bilanz der schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien gezogen. In der Türkei seien mehr als 31.000 Menschen durch die Katastrophe getötet und fast 100.000 weitere verletzt worden, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Henri Kluge, am Dienstag in London.
In Syrien seien nach den Beben bisher 5.000 Tote geborgen worden. Die tatsächliche Zahl der Toten und Verletzten liege wahrscheinlich höher. Die schweren Erdbeben hatten am Montag vergangener Woche die Grenzregion Syriens und der Türkei erschüttert.
In beiden Ländern bräuchten 26 Millionen Kinder, Frauen und Männer Lebensmittelhilfe, medizinische Versorgung, Unterkünfte und andere humanitäre Unterstützung. Kluge hielt fest, dass eine Million Menschen in der Türkei ihr Zuhause verloren hätten. Die WHO Europa habe die größte Entsendung von medizinischen Notfallteams in ihrer 75-jährigen Geschichte eingeleitet.
Bislang seien 22 Notfallteams in der Türkei eingetroffen. Die Teams aus 19 Ländern arbeiteten mit Medizinern aus der Türkei zusammen. Der WHO-Regionaldirektor warnte vor dem Ausbruch von Infektionskrankheiten in den Erdbebengebieten. Die Lieferung und Verabreichung von Impfstoffen sei für viele Menschen wichtig.
Der WHO-Region Europa gehören 53 Länder an, darunter die Türkei. Syrien gehört zu der WHO-Region östliches Mittelmeer. Das WHO-Regionalbüro für Europa sitzt in Kopenhagen.