Studie: Tiefseebergbau gefährdet Blauwale und Delfine

Studie: Tiefseebergbau gefährdet Blauwale und Delfine

Hamburg (epd). Der geplante Tiefseebergbau in den Weltmeeren birgt einer Greenpeace-Studie zufolge große Risiken für bedrohte Tierarten. Die Rohstoffgewinnung am Meeresgrund verursache Lärm und Sedimentwolken und gefährde etwa Blauwale und Delfine, sagte die Greenpeace-Meeresbiologin Franziska Saalmann bei der Veröffentlichung der Untersuchung am Dienstag. Mit Tiefseebergbau sollen Metalle wie Mangan und Kobalt sowie seltene Erden für die Elektroindustrie und Elektromobiliät gewonnen werden. Greenpeace zufolge will die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) bereits im März und in einem zweiten Schritt im Juli über die kommerzielle Ausbeutung von Rohstoffen in der Tiefsee entscheiden.

Wissenschaftler von Greenpeace und der englischen Universität Exeter fanden in der Studie heraus, dass sich die geplanten Abbaugebiete mit den Lebensräumen von etwa 30 Walarten überschneiden. Vor allem im Pazifik schaffe der Tiefseebergbau Risiken für weltweit gefährdete Arten.

Sollte der Tiefseebergbau von der ISA genehmigt werden, würden bis zu 200 Tonnen schwere Maschinen in Tausenden Metern Tiefe rund um die Uhr arbeiten, hieß es. Die Geräusche überschnitten sich mit Frequenzen, die Wale und Delfine zur Kommunikation und Navigation nutzten. Dadurch drohten den Tieren Desorientierung und Strandungen. Der Studie zufolge sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die Gefahren für Wale und Delfine durch den geplanten Tiefseebergbau zu bewerten.

Bei vorangegangenen ISA-Verhandlungen hatten sich mehrere Länder, darunter Jamaika, Spanien, Deutschland, Costa Rica und Panama, für eine vorsorgende Pause beim Tiefseebergbau ausgesprochen. In flachen Meeresgebieten bauen Unternehmen bereits Mineralien und Metalle ab, etwa vor den Küsten von Indonesien und Namibia.