Dresden erinnert an Zerstörung vor 78 Jahren

Dresden erinnert an Zerstörung vor 78 Jahren
Wie jedes Jahr erinnern die Dresdner am 13. Februar an die Zerstörung ihrer Stadt am Ende des Zweiten Weltkrieges. In diesem Jahr wird das Gedenken überschattet durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Dresden (epd). Mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen ist am Montag in Dresden an die Zerstörung der Stadt durch alliierte Luftangriffe vor 78 Jahren erinnert worden. Neben Kranzniederlegungen und stillem Gedenken auf mehreren Friedhöfen versammelten sich tagsüber Menschen unter anderem vor der Dresdner Kreuzkirche und vor der wiederaufgebauten Frauenkirche. Dabei wurde auch an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Mehrfach läuteten die Kirchenglocken zur Erinnerung an die Opfer.

Unter dem Motto „Frieden! Gemeinsam gestalten“ formierte sich am späten Nachmittag eine Menschenkette, die die gesamte Dresdner Innenstadt umschließen sollte. Am Abend stand ein ökumenischer Friedensgottesdienst in der katholischen Kathedrale auf dem Programm.

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sagte zum Auftakt der Menschenkette, Versöhnung bilde „das Fundament eines Friedens, der über Generationen hinweg trägt“. Versöhnung mache es auch möglich, 78 Jahre nach ihrer vollständigen Zerstörung vor einer wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche zu stehen, fügte er in Richtung von Councillor Kevin Maton aus Coventry hinzu.

Hilbert erinnerte daran, dass seit einem Jahr wieder Krieg in Europa herrscht. „Dass Russland die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 völkerrechtswidrig und brutal angreift, betrifft uns“, betonte der Dresdner Oberbürgermeister auch mit Blick auf die Flüchtlinge aus der Ukraine. Und weiter: „Was wir hier am 13. Februar tun können, ist es klar zu benennen, wie Nationalismus, Imperialismus und Größenwahn enden: in Trümmern.“ Für die Zukunft gelte es, Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen zu haben und Verantwortung zu übernehmen.

Insgesamt verzeichnete die Dresdner Versammlungsbehörde für Montag mehr als 30 angemeldete Kundgebungen und Veranstaltungen ganz unterschiedlicher politischer Richtungen. Unter anderem rund um den Neumarkt, den Rathausplatz und den Postplatz kam es zu Verkehrseinschränkungen. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, darunter auch Polizisten aus anderen Bundesländern.

Unter anderem gab es laut Polizei vor dem Dresdner Kulturpalast Gegenproteste gegen eine dortige Kundgebung. Die Polizei sprach am Abend von einem insgesamt ruhigen Gedenken und einem friedlichen Verlauf.

Bereits am Samstag hatten mehrere Hundert Menschen in Dresden gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Dresdens demonstriert. Rechtsextreme nutzen den Jahrestag seit Jahren für Aufmärsche.

In Dresden wird jedes Jahr an die Zerstörung der Stadt und an die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg erinnert. Am 13. Februar 1945 wurde die Stadt bei Bombenangriffen der Alliierten weitgehend zerstört. Bis zu 25.000 Menschen kamen ums Leben.

Mit einer Kranzniederlegung auf dem Nordfriedhof und einer Mahnwache an der Kreuzkirche hatte am Montag das Gedenken begonnen. Daran nahmen unter anderem Vertreterinnen und Vertreter des sächsischen Landtages, der Landesregierung und der Bundeswehr teil, wie die Stadt Dresden mitteilte.