Bätzing hofft auf Reformen durch katholische Weltsynode

Bätzing hofft auf Reformen durch katholische Weltsynode

Bonn, Prag (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat seine Forderung hach Reformen bei der Weltsynode bekräftigt. „Wir brauchen überzeugende Antworten, wie wir in diesen Situationen das Evangelium neu entdecken und verkünden können“, sagte der Limburger Bischof am Montag bei der in Prag tagenden kontinentalen Etappe der Weltsynode. „Aber wir dürfen keine Sonderwege gehen.“ Er hoffe auf mehr Teilhabe von Frauen, eine Neugestaltung des Priesteramts, die Stärkung der Ökumene und eine Öffnung der Kirche für queere Menschen.

„Wir wollen hier in Prag von unseren Glaubensgeschwistern lernen, wir wollen auch unsere Erfahrungen in den weltweiten Prozess einbringen“, fügte Bätzing hinzu, der auch Präsident des Synodalen Weges in Deutschland ist: „Wir haben 2019 einen Synodalen Weg begonnen, weil uns eine wissenschaftliche Untersuchung zum Missbrauch in unserer Kirche gezeigt hat: Es gibt schwere individuelle Schuld; viel zu viele Geistliche haben ihre Macht missbraucht und Verantwortliche, nicht zuletzt Bischöfe, haben die Untaten vertuscht.“

Es gebe aber auch systemische Ursachen des Machtmissbrauchs, sagte Bätzing weiter: „Wir können sie nicht leugnen. Wir sind entschlossen, Konsequenzen zu ziehen: spirituelle und strukturelle.“ Die kontinentale Phase Europas der katholischen Weltsynode tagt von 5. bis 9. Februar in Prag. Die Weltsynode, ein weltweiter Verständigungsprozess über die Zukunft der katholischen Kirche, soll im Herbst 2024 mit einer Bischofssynode im Vatikan unter Leitung von Papst Franziskus enden.

Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des Synodalen Weges, sagte laut Bischofskonferenz in Prag, sie sehe die „Not der Menschen, die trotz aller Enttäuschungen eine Kirche erhoffen, die eine Kraft des Friedens ist. Das treibt mich um. Wir beantworten die Fragen nicht unterschiedlich, sondern mit einer Zunge.“

Die katholische Kirche dürfe zudem nicht nur auf sich selbst schauen, fügte Stetter-Karp hinzu: „Europa wird von einem mörderischen Krieg gefährdet. Weltweit gibt es verheerende Kriege und Bürgerkriege, die schlimmes Leid verursachen. Wir brauchen hier in Prag ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Kriege, ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden.“ Dies dürfe aber nicht nur in der Form von Deklarationen geschehen. Zudem dürfe der systemische Missbrauch nicht verdrängt werden, sagte Stetter-Karp: „Das sind wir den Betroffenen schuldig.“