Berlin (epd). Der Theater- und Opernregisseur Jürgen Flimm ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 81 Jahren, wie die Staatsoper Unter den Linden in Berlin mitteilte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würdigte Flimm auf Twitter als Intendanten und Regisseur, der die Bühnen geprägt habe: „Sein großes Herz, seine Zuversicht und sein feiner Humor werden nun fehlen.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sprach am Sonntag von einem großen Verlust für die Theater- und Opernwelt nicht nur im deutschsprachigen Raum. Flimm sei über fünf Jahrzehnte einer der wichtigsten Botschafter der Opern- und Theaterkunst gewesen. „Unter seiner Regie entstanden viele wunderbare Inszenierungen, die vom Publikum und von der Kritik im In- und Ausland gefeiert wurden“, erklärte Roth.
Im Nachruf der Staatsoper heißt es, Flimm sei einer der zentralen Protagonisten des Sprech- und Musiktheaters der vergangenen Jahrzehnte gewesen. Als Regisseur wie als Intendant habe er Maßstäbe gesetzt. Flimm, der von 2010 bis 2018 Intendant der Berliner Staatsoper war, sei ein unermüdlicher Denker und Gestalter eines Theaters gewesen, „das sich den großen, existenziellen Fragen stellt und dabei immer den Menschen zugewandt bleibt“.
Der Theater- und Opernregisseur wurde den Angaben zufolge am 17. Juli 1941 in Gießen geboren und wuchs in Köln auf. Nach einem Studium der Theater- und Literaturwissenschaften sowie der Soziologie folgten zunächst Stationen in München, Mannheim und Hamburg. Über nahezu fünf Jahrzehnte leitete er als Intendant verschiedene Häuser und Festspiele, unter anderem das Schauspielhaus Köln (1979-1985), das Thalia Theater Hamburg (1985-2000), die Ruhrtriennale und die Salzburger Festspiele (2006-2010).
Flimm habe an „nahezu allen großen Häusern“ gearbeitet, hieß es im Nachruf der Staatsoper; so etwa an der Mailänder Scala, am Royal Opera House Covent Garden London, an der Wiener Staatsoper, an der Metropolitan Opera New York sowie bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen.