Wunstorf (epd). Nach dem gewaltsamen Tod eines 14-jährigen Schülers in Wunstorf sind am Sonntag rund 100 Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu einem Gottesdienst zusammengekommen. „Wir haben keine Worte für all die Gefühle, die im Moment in unseren Herzen und im Bauch, durch den Kopf und die Seele kreisen“, sagte Pastorin Franziska Oberheide in der Corvinuskirche, unweit des Ortes, wo der Leichnam des Jungen gefunden worden war.
„Wir wollen verstehen“, sagte die Pastorin angesichts des Gewaltverbrechens, das sich am 24. Januar im Stadtteil ereignet hatte. Aber Verstehen sei nicht möglich. Ein Weg des Umgangs könne sein, zu hadern und Gott anzuklagen. Viel mehr sei es aber geboten, zusammenhalten und das Unfassbare gemeinsam zu ertragen.
Ortsbürgermeister Frank Zülich (SPD) appellierte an die Bürger, das Ergebnis der Ermittlungen und den Richterspruch abzuwarten und auf Schuldzuweisungen und Verdächtigungen zu verzichten. Die Gemeinschaft müsse jetzt zusammenstehen.
Der leblose Körper des Schülers der Evangelische IGS Wunstorf war am 25. Januar auf einem Brachgelände im Ortsteil Blumenau gefunden worden. Nach Polizeiangaben hatte ein gleichaltriger Mitschüler gestanden, den Jungen einen Tag zuvor getötet und versteckt zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht von einer vorsätzlichen Tat aus. Der mutmaßliche Täter befindet sich in Untersuchungshaft.
Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung im engsten Familienkreis ist nach Angaben des Bestatters für Dienstag geplant.