Berlin (epd). Der Berliner Senat will mehr Friedhofsflächen für muslimische Bestattungen zur Verfügung stellen. Nach aktuellen Planungen sollen in diesem Jahr rund 2.000 neue muslimische Grabstätten auf speziellen Grabfeldern entstehen, wie ein Sprecher der Senatsumweltverwaltung am Freitag in Berlin sagte. Damit könne der sich abzeichnende akute Mangel vorerst verhindert werden. Zu einer Kundgebung für muslimische Friedhöfe in jedem Bezirk hatte am Freitag eine Initiative vor der Sehitlik-Moschee am Columbiadamm in Berlin-Neukölln aufgerufen.
Konkret sollen in Kürze auf dem Landschaftsfriedhof in Gatow neue Bestattungsstellen für muslimische Begräbnisse gesichert werden. Friedhofsträger ist der Bezirk Spandau. Voraussichtlich ab Mai werde die Erweiterung in Gatow fertiggestellt sein.
Im März würden zudem neue Flächen auf einem evangelischen Friedhof im Bezirk Neukölln eröffnet. Auch im Bezirk Pankow soll ab März ein kleineres Bestattungsangebot zur Verfügung stehen. Erweiterungsflächen seien zudem auf landeseigenen Friedhöfen in Mitte, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg geplant, ebenso wie auf einem kirchlichen Friedhof in Mitte.
Zu einer islamischen Bestattung gehört unter anderem, dass zwischen Tod und Begräbnis nicht mehr als ein Tag vergeht. In Deutschland sind dagegen in der Regel mindestens 48 Stunden vorgeschrieben. Traditionell werden Muslime in Tücher gehüllt beigesetzt. Für die in den deutschen Bestattungsgesetzen vorgeschriebene Sargpflicht gibt es Ausnahmen auf Friedhöfen, die spezielle Grabfelder für die muslimische Bestattung im Leichentuch angelegt haben.