Hanau (epd). Am dritten Jahrestag des rassistischen Anschlags gedenkt Hanau der Toten. Ein 43-jähriger Deutscher hatte am 19. Februar 2020 in der hessischen Stadt neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte erschossen und mehrere weitere Menschen verletzt. Anschließend erschoss er seine Mutter und nahm sich selbst das Leben. Die Stadt veranstaltet am Vormittag des Jahrestages eine öffentliche Gedenkstunde auf dem Marktplatz. Zu Wort kommen sollen Angehörige der Opfer, Bürgerinnen und Bürger.
Auf dem Hauptfriedhof werde es ein stilles Gedenken unter anderem von Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) geben, aber keine Veranstaltung, wie ein Stadtsprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Vor einem Jahr richtete die Stadt aufgrund der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie nur eine kleine, geschlossene Trauerfeier auf dem Hauptfriedhof mit Politprominenz und Hinterbliebenen aus.
Die Initiative 19. Februar Hanau, die Bildungsinitiative Ferhat Unvar, Angehörige der Ermordeten sowie Jugendverbände rufen wie im vergangenen Jahr zu einer Kundgebung mit anschließendem Protestzug gegen Rassismus auf. Ab 21.30 Uhr, kurz vor der Tatzeit, veranstalte die Initiative 19. Februar Hanau wie an jedem 19. eines Monats ein kurzes Gedenken an den beiden Tatorten Heumarkt und Kurt-Schumacher-Platz, sagte der Mitgründer der Initiative, Hagen Kopp, dem Evangelischen Pressedienst (epd). An den Tatorten hat die Stadt Gedenktafeln angebracht, Porträtbilder erinnern an die Ermordeten.