Nairobi, Daressalam (epd). Afrikanische Gesundheitsministerinnen und -minister haben am Mittwoch gemeinsam mit internationalen Organisationen eine Globale Allianz gegen HIV und Aids bei Kindern ausgerufen. Ihr Ziel: Es bis 2030 zu schaffen, jegliche Ansteckung mit dem Aids-Virus bei Kindern zu verhindern. Mit einer Auftaktkonferenz in der tansanischen Metropole Daressalam sagten zwölf besonders betroffene Länder zu, Ressourcen zur Verfügung zu stellen und Programme aufzustocken.
Allein im vergangenen Jahr starben nach UN-Zahlen knapp 100.000 Kinder an den Folgen von Aids, 160.000 wurden neu infiziert. Nur die Hälfte aller betroffenen Kinder und Jugendlichen ist den Daten zufolge in Behandlung - verglichen mit Dreiviertel der Erwachsenen. „Wir müssen diese Lücke schließen“, erklärte Unaids-Direktorin Winnie Byanyima. Rund 80 Prozent der mit HIV infizierten Kinder und Jugendlichen leben auf dem afrikanischen Kontinent.
„Es ist möglich, dass bis 2030 keine Kinder mehr mit HIV angesteckt werden“, betonte Lillian Mworeko, Gründerin eines Zusammenschlusses von HIV-infizierten Frauen, bei der Auftaktveranstaltung in Daressalam. Sie habe ihre zwei Kinder schon vor über zehn Jahren auf die Welt bringen können, ohne ihnen das Aids-Virus zu übertragen. Frauen und Jugendliche müssten im Zentrum der Maßnahmen stehen, damit diese erfolgreich sein können.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das UN-Kinderhilfswerk Unicef sind auch Teil der Initiative, so wie das Netzwerk GNP+, ein internationaler Zusammenschluss von Menschen, die mit einer HIV-Infektion oder Aids leben. Die Globale Allianz wurde bereits im August 2022 gegründet, nun wurde sie offiziell von den Gesundheitsministerinnen und -minister bekräftigt.
Auf vier Säulen will die Initiative ihre Maßnahmen stellen: So soll der Zugang zu Tests und Behandlungen für Kinder ausgebaut werden. Dann soll daran gearbeitet werden, dass mit HIV infizierte Schwangere und Stillende weiterbehandelt werden. Auch die Prävention soll ausgebaut werden, sowie Stigma bekämpft und Barrieren im Zugang zur Versorgung abgebaut werden.
Seit 2010 sind die Ansteckungen mit dem Aids-Virus laut UN insgesamt um etwa ein Drittel zurückgegangen. Aber noch immer leben weltweit etwa 40 Millionen Menschen mit HIV. Seit 1996 kann das Virus mit antiretroviraler Therapie kontrolliert werden.