Wiesbaden (epd). Zwischen Schulschließungen während der Corona-Pandemie und Depressionen bei Kindern und Jugendlichen gibt es einer Studie zufolge einen direkten Zusammenhang. Während der Schulschließungen wiesen die Schülerinnen und Schüler deutlich häufiger Depressionssymptome auf als vor der Pandemie, heißt es in einer am Mittwoch vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden vorgestellten Analyse. Vor allem bei männlichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren sei ein deutlicher Anstieg festzustellen.
„Pandemiebedingte Restriktionsmaßnahmen und Schulschließungen haben zu einem Anstieg der Depressionssymptome bei Jungen und bei Mädchen in Europa beigetragen“, fasste BiB-Forscherin Helena Ludwig-Walz die Ergebnisse zusammen. Je strikter die Eindämmungsmaßnahmen gewesen seien, umso größer sei die Zunahme von generellen Depressionssymptomen gewesen.
Auch wenn die Corona-Pandemie in Europa weitgehend überstanden zu sein scheint, leiden immer noch viele junge Menschen an den psychischen Folgen des Lockdowns, hieß es weiter. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von depressiven Symptomen bei Kindern und Jugendlichen sei daher wichtig. Angebote wie Familienberatung, Schulsozialarbeit und Therapieplätze müssten ohne lange Wartezeiten zugänglich gemacht werden, sagte Ludwig-Walz.