Berlin (epd). Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat zum Holocaust-Gedenktag finanzielle Sicherheit für KZ-Gedenkstätten gefordert. „Die Zeitzeugen der Schoah verlassen unsere Welt, das rückt vor allem KZ-Gedenkstätten in den Fokus, um die Erinnerung an das beispiellose Menschheitsverbrechen der Schoah wachzuhalten“, erklärte Schuster am Donnerstag in Berlin. Die Gedenkstätten müssten finanziell für die Zukunft abgesichert sein, denn sie schützten die offene Gesellschaft.
Ein Besuch ehemaliger NS-Konzentrationslager sollte für angehende Geschichtslehrer obligatorisch sein, forderte Schuster. Darüber hinaus müsse die Politik in Bund und Ländern die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der kontextualisierte KZ-Gedenkstätten-Besuch in allen Lehrplänen verankert werde.
Zudem mahnte Schuster die Sicherheit „dieser authentischen Orte“ an. KZ-Gedenkstätten seien häufig Vandalismus und Schändung ausgesetzt, kritisierte er. Der internationale Holocaust-Gedenktag wurde im Jahr 2005 auf Beschluss der Vereinten Nationen in Erinnerung an die Befreiung des KZ-Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 eingeführt. Durch den nationalsozialistischen Völkermord wurden rund sechs Millionen Juden ermordet, die meisten davon starben in den Gaskammern der Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Sobibor und Belzec.