Berlin (epd). In Berlin droht einem Zeitungsbericht zufolge ein Mangel an muslimischen Grabflächen. Spandaus Bau- und Umweltstadtrat Thorsten Schatz (CDU) warne davor, die Bestattungen nach islamischem Ritus auf dem Landschaftsfriedhof in Gatow einstellen zu müssen, berichtete die „Berliner Morgenpost“ am Dienstag (Online). Letztmalig am 24. März könnten in Gatow Termine für Bestattungen nach muslimischem Ritus angenommen werden, schreibt Schatz der Zeitung zufolge in einem Brief an die Islamische Föderation, die als Dachverband 17 Moscheevereine mit verschiedenen Hintergründen vertritt.
Ab dem 7. April könne der Bezirk Spandau für „voraussichtlich ein Jahr keine weiteren Nutzungsrechte für Bestattungen auf dem Landschaftsfriedhof Gatow mehr erteilen“, so der Stadtrat weiter: „Zu diesem Zeitpunkt sind voraussichtlich alle Grabstellen belegt.“ Dies werde zu einem „unerträglichen Zustand“ führen, da dies faktisch zu einem Stopp für Bestattungen nach islamischem Ritus im Land Berlin führen werde, sofern keine alternativen Flächen zur Verfügung gestellt werden, erklärte Schatz.
Der Friedhof am westlichen Stadtrand sei seit Jahren fast der einzige Ort für muslimische Beerdigungen in Berlin. Die Senatsumweltverwaltung habe die Dringlichkeit bestätigt. Es sei „unbedingt erforderlich, zeitnah neue Flächen zu erschließen, zitiert die “Berliner Morgenpost" Behördensprecher Jan Thomsen. Drei Friedhöfe würden 2023 neue Grabfelder für Muslime öffnen. Grund für den Engpass sei, dass immer weniger Muslime ihre Verstorbenen in die alte Heimat überführen.