Berlin (epd). Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge hat nach einem Rückgang in den ersten Jahren der Corona-Pandemie 2022 wieder deutlich zugenommen. Wie das Bundesinnenministerium am Mittwoch mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 244.132 Anträge auf Asyl gestellt. Das war ein Anstieg um 27,9 Prozent im Vergleich zu 2021.
Hauptherkunftsländer der Schutzsuchenden waren erneut Syrien (72.646 Anträge) und Afghanistan (41.471 Anträge). Die Türkei war mit 25.054 Anträgen dritthäufigstes Herkunftsland. 2021 lagen Syrien, Afghanistan und der Irak auf den ersten drei Plätzen. Verzeichnet wurden 217.774 Erstanträge und 26.358 Folgeanträge.
Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist in der Asyl-Statistik nicht erfasst, weil sie nicht das reguläre Asylverfahren durchlaufen. Laut Bundesinnenministerium wurden seit Beginn des russischen Angriffskriegs rund eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland registriert. Wie viele sich davon aktuell in der Bundesrepublik aufhalten, ist nicht genau erfasst.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat den Angaben zufolge im vergangenen Jahr über 228.673 Asylgesuche entschieden. 40.911 Personen (17,9 Prozent) erhielten den Flüchtlingsstatus nach der Genfer Flüchtlingskonvention, 87.552 (38,3 Prozent) anderweitigen Schutz. 49.330 Anträge (21,6 Prozent) wurden abgelehnt, 50.880 Anträge (22,3 Prozent) erledigten sich, etwa weil ein Antrag zurückgenommen wurde oder ein anderer EU-Staat zuständig war.