Nach Attentat: Nigerias Kirchen bitten Gläubige um Besonnenheit

Nach Attentat: Nigerias Kirchen bitten Gläubige um Besonnenheit
"Wir trauern um die Opfer, aber wir rufen alle Christen dazu auf, Ruhe zu bewahren und keine Racheakte zu verüben", sagte der Vorsitzende des Dachverbands nigerianischer Christen, Pfarrer Pokti Lewi, dem Onlinemagazin saharareporters.com am Montag.

Bei einem Selbstmordattentat auf eine katholische Kirche in der nordöstlichen Stadt Bayan Gari waren am Sonntag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 40 wurden verletzt, einige davon schwer.

Lewi sagte, der Anschlag in Bayan Gari im Bundesstaat Bauchi sei Teil einer systematischen Säuberungskampagne gegen Christen. Das Attentat ereignete sich, als Gläubige nach der Messe die Kirche verließen. Der Attentäter fuhr mit seinem Wagen bis zum Tor der Kirche vor. Als Sicherheitsbeamte ihn stoppten, zündete er den Sprengsatz.

Sicherheitsbehörden gingen am Montag davon aus, dass die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hinter dem Anschlag steckt. Die Gruppe gilt als derzeit größte Gefährdung für die innere Sicherheit Nigerias, des mit 160 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Landes Afrikas. Bei Anschlägen der Gruppe, die sich für die Errichtung eines Gottesstaates im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias ausspricht, sollen nigerianischen Regierungsangaben zufolge 1.400 Menschen ums Leben gekommen sein.