Wiesbaden (epd). Obstbauern in Deutschland haben im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Tonnen Äpfel geerntet. Das waren 66.000 Tonnen oder 6,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte - und das trotz einer Anbaufläche, die um 520 Hektar oder 1,5 Prozent abnahm. Gemessen an den Mengen der zurückliegenden zehn Jahre, war die Apfelernte 2022 sogar um 100.000 Tonnen oder ein gutes Zehntel (10,3 Prozent) größer als der Durchschnitt.
Besser waren laut der Statistikbehörde nur 2014 und 2018 mit jeweils mehr als 1,1 Millionen Tonnen Äpfel. Gründe für die gute Apfelernte 2022 seien ein guter Fruchtansatz im Frühjahr und ein witterungsbedingt nur geringer Befall mit Krankheiten und Schädlingen.
Hauptanbaugebiete seien die Bodensee-Region in Baden-Württemberg sowie das Alte Land in Niedersachsen und Hamburg. In Baden-Württemberg wurden 2022 mit rund 374.000 Tonnen die meisten Äpfel geerntet, gefolgt von Niedersachsen mit 313.700 Tonnen. Alleine aus diesen beiden Bundesländern stammten fast zwei Drittel (64,2 Prozent) der bundesweiten Erntemenge.
Der weitaus größte Teil der geernteten Äpfel (71,5 Prozent) sei als Tafelobst verkauft worden. Zu Fruchtsaft, Konserven oder Apfelwein seien rund 283.300 Tonnen (26,5 Prozent) der Früchte verarbeitet worden.
„Der Apfel ist das mit großem Abstand am meisten geerntete Baumobst in Deutschland“, teilte das Bundesamt weiter mit. Die Obstsorte habe es im vergangenen Jahr auf 88,7 Prozent der geernteten Baumobsternte gebracht. Andere in Deutschland angebaute Obstsorten sind demnach Pflaumen und Zwetschgen (39.900 Tonnen oder 3,9 Prozent), Süßkirschen (38.500 Tonnen oder 3,2 Prozent), Birnen (36.300 Tonnen oder 3,0 Prozent), Sauerkirschen (10.200 Tonnen oder 0,8 Prozent) sowie Mirabellen und Renekloden (4.500 Tonnen oder 0,4 Prozent).