Berlin (epd). Der Stardirigent und Pianist Daniel Barenboim hat seinen Rücktritt als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden erklärt. Zur Begründung verwies der 80-Jährige am Freitag auf seinen Gesundheitszustand, der sich im vergangenen Jahr „deutlich verschlechtert“ habe. Er habe deshalb Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) um Auflösung seines Vertrages zum Ende des Monats gebeten, hieß es in einer Erklärung Barenboims.
„Ich kann die Leistung nicht mehr erbringen, die zu Recht von einem Generalmusikdirektor verlangt wird“, schreibt der gefeierte Musiker. Barenboim ist seit 1992 Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden. Im Jahr 2000 wurde er vom Orchester der Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit gewählt.
Nach krankheitsbedingter Pause war Barenboim erst vor wenigen Tagen in Berlin wieder mit der Staatskapelle als Dirigent aufgetreten. Er dirigierte mit der neunten Sinfonie von Ludwig van Beethoven (1770-1827) ein Konzert zum Jahreswechsel.
Lederer reagierte mit „Respekt“, „Hochachtung“ und „Bedauern“ auf den Rücktritt: „Ich bin überzeugt, dass Daniel Barenboim die richtige Entscheidung getroffen hat“, erklärte der Kultursenator. „Nach Jahrzehnten seiner Arbeit in und für Berlin kann ich nur sagen, dass Daniel Barenboim ein Jahrhundertkünstler ist und eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten, die in Berlin wirken“, erklärte Lederer.