München (epd). Der sächsische Verfassungsschutzpräsident Dirk-Martin Christian warnt vor weiteren Protesten, sollte die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge weiter hoch bleiben. Christian sagte der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag), die Entlastungspakete hätten zumindest ihre psychologische Wirkung nicht verfehlt. „Das hat wesentlich zur Wahrung des sozialen Friedens beigetragen“, fügte er hinzu. Ob es ruhig bleibe, hänge davon ab, ob die Erwartung in die Entlastungspakete erfüllt werde.
„Wenn diese Erwartung enttäuscht wird und sich die Krise verschärft, müssen wir mit einem Wiederaufleben der Proteste rechnen. Jetzt schon zu sagen, das ist nur ein laues Lüftchen und das war es schon, hielte ich für verfrüht“, sagt er weiter.
Die Stimmung werde auch davon beeinflusst, wie viele Geflüchtete noch kommen: „Spätestens, wenn wieder Turnhallen belegt werden oder die deutsche Bevölkerung Einschnitte in ihr eigenes Leben hinnehmen muss, könnte es wieder Protestzulauf geben.“
Seit dem Entstehen von „Pegida“ vor rund sieben Jahren hätten sich „feste Protestmilieus und -strukturen herausgebildet, die bei jeglichen Themen mit Empörungscharakter aktiviert werden können. Es ist nur die Frage, wie stark die Bevölkerung emotional betroffen ist, das Protestpotenzial ist vorhanden.“