Hamburg (epd). Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat den verstorbenen früheren Papst Benedikt XVI. als „prägenden Lehrer und Theologen“ gewürdigt. Als Professor, Bischof, Präfekt der Glaubenskongregation, als Papst und auch nach seinem Rücktritt als Papst habe er sechs Jahrzehnte lang Theologie und Kirche mitgestaltet und mitgeprägt. „Auf mich hat ein Gedanke Papst Benedikts besondere Wirkung: Christsein ist keine Theorie, kein Gedankengebäude, sondern zuerst Begegnung mit einer Person, mit Jesus Christus“, sagte Heße am Samstag.
Besonderen Respekt habe er vor Benedikts Rücktritt gehabt. „Er wusste seine schwindenden Kräfte realistisch einzuschätzen und hatte die Größe loszulassen.“ Neben seiner Theologie und seiner „grandiosen Fähigkeit zur freien Rede“ werde er wohl mit diesem frei gewählten Rücktritt in die Geschichte eingehen, so Heße.
Benedikt XVI. war am Samstagvormittag gestorben, wie der Vatikan mitteilte. Benedikt, der mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger hieß, wurde 95 Jahre alt. Er stand von 2005 bis 2013 an der Spitze der katholischen Kirche. Nach acht Jahren als Pontifex verzichtete Benedikt XVI. 2013 überraschend auf das Papstamt und lebte fortan zurückgezogen im Vatikan.