Bonn (epd). Die Deutsche Bischofskonferenz hat an den 56. Welttag des Friedens erinnert, den die katholische Weltkirche am 1. Januar 2023 begeht. Papst Franziskus habe ihn unter das Motto „Niemand kann sich allein retten. Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des Friedens zu erkunden“ gestellt, wie die Bischofskonferenz am Mittwoch mitteilte. In seiner Botschaft unterstreiche der Papst die Bedeutung von Geschwisterlichkeit und Solidarität als Voraussetzungen einer friedlicheren und gerechteren Welt.
Papst Franziskus gebe der Hoffnung Ausdruck, dass die in der Pandemie gemachte Erfahrung das Bewusstsein gestärkt habe, „das Wort 'gemeinsam' wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Denn nur gemeinsam, in Geschwisterlichkeit und Solidarität, sind wir in der Lage, Frieden zu schaffen, Gerechtigkeit zu gewährleisten und die schmerzlichsten Ereignisse zu überwinden.“ Der Papst habe in diesem Zusammenhang ein falsches Vertrauen „in den Fortschritt, in die Technologie und in die Effekte der Globalisierung“ kritisiert.
Die päpstliche Botschaft gedenkt zudem der Opfer des Ukraine-Krieges. Sie schließt auch diejenigen ein, die unter dessen Nebenwirkungen, etwa durch fehlende Getreidelieferungen in arme Länder, leiden. Den Krieg gegen die Ukraine bezeichnete Franziskus den Angaben zufolge als „ein neues schreckliches Unglück“, das „über die Menschheit hereingebrochen“ sei. Anders als die Corona-Pandemie sei diese „Plage“ jedoch „von schuldhaften menschlichen Entscheidungen gesteuert“.
Der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, würdigte die Worte des Papstes: „Franziskus ist kein Politiker. Vielleicht kann er gerade deshalb den Zustand der Welt so präzise, pointiert und schonungslos ins Wort fassen, wie ihm dies in seinem neuen Dokument einmal mehr gelingt.“ Der Papst spreche „Klartext“. Er nenne die Ungerechtigkeiten beim Namen und weigere sich, einfache politische Rezepte in Umlauf zu bringen. „Dennoch lässt er keine Resignation aufkommen.“