Köln (epd). Zum Jahreswechsel hat Unicef Deutschland an die Politik appelliert, im kommenden Jahr die Belange von Kindern und Jugendlichen deutlich stärker als bislang in den Mittelpunkt zu rücken. Vor allem die Situation benachteiligter Mädchen und Jungen aus ärmeren Haushalten, aus Flüchtlingsfamilien oder mit Behinderung müsse stärker in den Blick rücken, erklärte die Kinderrechteorganisation am Mittwoch in Köln. „Junge Menschen brauchen die volle Aufmerksamkeit der Politik und deutlich mehr Rückhalt“, mahnte der Vorsitzende von Unicef Deutschland, Georg Graf Waldersee.
Die negativen Auswirkungen der aktuellen Umbrüche und Krisen auf das Leben von Kindern und Jugendlichen würden zu häufig übersehen, hieß es. „Der Ukraine-Krieg und die Wirtschafts- und Energiekrise verunsichern viele junge Menschen“, erklärte Waldersee. Auch die Folgen der Covid-19-Pandemie sowie die Inflation mit stark steigenden Kosten für die Familien wirkten sich auf die Entwicklung, Bildung und soziale Teilhabe junger Menschen aus. In dieser Situation seien Bund, Länder und Kommunen gefordert, „der jungen Generation mehr zuzuhören und ihre Belange zu unterstützen“, forderte der Unicef-Vorsitzende.