Hamburg (epd). Die Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, sieht ihre Kirche in gesellschaftspolitischer Verantwortung. „Wenn es brennt, dürfen wir uns nicht wegducken“, sagte Heinrich dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Es gehöre zur „Genetik des Protestantismus“, in die Welt hinauszugehen und Verantwortung zu übernehmen.
„Ich muss nicht immer einen Bibelvers für meine Argumentation aus dem Hut ziehen“, erklärte Heinrich. „Aber ich stehe durch mein Christsein in einer Beziehung zu Gott und übersetze das Evangelium in politisches Handeln.“
Heinrich verteidigte ihre Haltung zu den Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ und deren Blockadeaktionen. „Die Behauptung, ich würde Gewaltbereite unterstützen, ist falsch - aber ich muss das nicht in Dauerschleife dementieren“, sagte sie mit Blick auf eine Kritik des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in Nordrhein-Westfalen an ihrer Person.
Die Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ seien reflektiert und abwägend, erklärte Heinrich. Sie störten bewusst. „Sie stellen sich aber nicht gegen unsere demokratische Grundordnung. Sie wissen um die Konsequenzen, die ihr Protest haben kann, und nehmen sie in Kauf.“