Traditionelle Vesper vor der Dresdner Frauenkirche

Traditionelle Vesper vor der Dresdner Frauenkirche

Dresden (epd). Nach zwei Jahren Corona-Pause haben am Tag vor Heiligabend vor der Dresdner Frauenkirche wieder tausende Menschen einen Open-Air-Gottesdienst gefeiert. Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz rief bei der traditionellen Christvesper zu Zuversicht trotz aktueller Krisen auf. „Jetzt haben wir die Gelegenheit, neues Gottvertrauen zu gewinnen“, sagte Bilz am Freitag in seiner Predigt.

Möglicherweise gerate Gott „in Zeiten des Wohlstandes und der scheinbaren Sicherheit ein wenig in Vergessenheit“. In Krisenzeiten werde aber vehement nach Orientierung gesucht. Der Glaube helfe, Antworten zu finden.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wollte auf der Feier ein Grußwort sprechen. Die musikalische Leitung der 30. Vesper hatte zum letzten Mal in seiner Karriere der Trompeter Ludwig Güttler inne. Er beendet am 29. Dezember seine aktive Laufbahn mit einem Konzert in Röhsdorf bei Meißen.

Die traditionelle „Weihnachtliche Vesper“ wird von der Fördergesellschaft der Frauenkirche Dresden in Kooperation mit der Stiftung Frauenkirche veranstaltet. Die Kosten von aktuell rund 100.000 Euro müssen ohne öffentliche Zuschüsse gedeckt werden. Das ist unter anderem durch Honorarverzicht der Künstlerinnen und Künstler möglich.

Der Gottesdienst einen Tag vor Heiligabend war wegen der Corona-Pandemie in den beiden Vorjahren ohne Publikum gestaltet und im Fernsehen ausgetragen worden. Die erste „Weihnachtliche Vesper“ fand am 23. Dezember 1993 statt. Kurz zuvor war der Altar der Frauenkirche aus den Trümmern geborgen worden. Die barocke Kirche wurde bis 2005 wiederaufgebaut.