Frankfurt a.M. (epd). Zum Abschluss ihres ersten Einsatzes im Mittelmeer hat die Besatzung des Rettungsschiffs „Life Support“ 142 Flüchtlinge an Bord nach Italien gebracht. Die Menschen könnten am Montag im Hafen der westlichen Stadt Livorno an Land gehen, erklärte die Organisation Emergency mit Sitz in Mailand, die das Schiff betreibt. Die Crew hatte die Geflüchteten am Sonntag und Montag in drei Rettungsaktionen an Bord geholt, darunter Kinder und 26 unbegleitete Minderjährige.
Auch die „Rise Above“ der Dresdner Organisation Mission Lifeline kann über 80 Gerettete nach Italien bringen. Der Besatzung sei der Hafen der südlichen Gemeinde Roccella Ionica für die Anlandung zugewiesen worden, erklärte die Initiative am Mittwochabend. Die Menschen seien am Mittwoch aus zwei Booten in Seenot gerettet worden, mehr als die Hälfte von ihnen seien minderjährig, die meisten von ihnen ohne Begleitung eines erwachsenen Familienmitglieds. Zwei weitere Boote hatte die Crew demnach stabilisiert und dann an die italienische Küstenwache übergeben.
Eine staatlich organisierte Seenotrettung gibt es auf dem Mittelmeer nicht, lediglich die Schiffe privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten. Bei der gefährlichen Flucht über das Mittelmeer kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in diesem Jahr bereits mehr als 2.000 Flüchtlinge und Migranten ums Leben oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen.
Die „Life Support“ war erst in der vergangenen Woche zu ihrem ersten Rettungseinsatz aufgebrochen. Auf dem Schiff können bis zu 175 Menschen Aufnahme finden und erstversorgt werden.