Frankfurt a.M. (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hat den Beschluss des Kirchenparlaments zum Tempolimit für dienstliche Fahrten verteidigt. „Ich sehe in dem Beschluss ganz viele Chancen“, sagte die 26-Jährige dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er sei ein Aufruf zu einer Selbstverpflichtung, der sich an kirchliche Mitarbeitende richte und der Grundtenor laute: Bitte nur noch so viel wie nötig und nicht mehr so viel wie möglich. „Das ist eine wichtige Botschaft“, betonte Heinrich.
Neben der starken Symbolkraft schaffe der Beschluss Bewusstsein und vermindere klimaschädliche Emissionen. „Auch wenn wir wissen, dass wir mit unserem individuellen Verhalten nicht die Welt retten werden, ist dieser Haltungswechsel extrem wichtig“, sagte Heinrich. Der Beschluss werde ihrer Beobachtung zufolge ernst genommen. „Die Bewahrung der Schöpfung ist ein gemeinsames Anliegen.“
Dass so ein Schritt Resonanz erzeuge, sei zu erwarten. „Aber mich hat schon überrascht, wie schnell draus gemacht wurde 'Die Kirche verbietet…'“, sagte Heinrich. Darum gehe es nicht. „Beim Autofahren wird das sehr gut sichtbar: Ganz oft fahren wir so schnell wie möglich, selten nur so schnell wie nötig“, sagte Heinrich.
Das evangelische Kirchenparlament hatte im November auf seiner Jahrestagung beschlossen, dass für alle PKW-Fahrten im kirchlichen Kontext ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen eingehalten werden soll.