Frankfurt a.M., Mailand (epd). In ihrem ersten Einsatz hat die Mannschaft des neuen Seenotrettungsbootes „Life Support“ fast 150 Menschen aus dem Mittelmeer geholt. Zunächst seien am Sonntagmorgen 70 Flüchtlinge und Migranten von einem überfüllten Holzboot in Sicherheit gebracht worden, erklärte die Organisation Emergency mit Sitz in Mailand, die das Schiff betreibt. Dann seien am Abend weitere 72 Menschen gerettet worden, teilten die Helfer am Montag auf Twitter mit. Unter den Geretteten seien auch Kinder und 26 unbegleitete Minderjährige.
Die „Life Support“ war erst in der vergangenen Woche zu ihrem ersten Rettungseinsatz aufgebrochen. Auf dem Schiff können bis zu 175 Menschen Aufnahme finden und erstversorgt werden. Eine staatlich organisierte Seenotrettung gibt es auf dem Mittelmeer nicht, lediglich die Schiffe privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten.
Bei der gefährlichen Flucht über das Mittelmeer kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in diesem Jahr bereits fast 2.000 Flüchtlinge und Migranten ums Leben oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen.