Hamburg (epd). Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie einer Studie zufolge noch spürbar beeinträchtigt. Zwar sind die Sorgen, Ängste und psychosomatischen Beschwerden nicht mehr so hoch wie während der Lockdowns, sie liegen aber immer noch über den Werten vor der Pandemie, wie aus aktuellen Ergebnissen der sogenannten „Copsy“-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hervorgeht. Jedes vierte Kind leide unter psychischen Auffälligkeiten, teilte das UKE am Montag in Hamburg mit. Besonders betroffen seien Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen.
Während die psychischen Belastungen durch die Pandemie zurückgehen, rücken laut „Copsy“-Studie der Ukraine-Krieg, Inflation sowie Energie- und Klimakrise in den Vordergrund. „Es besteht dringender Handlungsbedarf, belasteten Kindern und Jugendlichen zu helfen, damit sie im späteren Erwachsenenleben keine Langzeitschäden entwickeln“, sagte Studienleiterin Ulrike Ravens-Sieberer.
Die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit hätten abgenommen. So liege der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten bei etwa 23 Prozent - gegenüber einem Spitzenwert von rund 31 Prozent während der Lockdowns zum Jahreswechsel 2020/2021. Während bei den ersten beiden Befragungen im Lockdown 2020 fast 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen über eine geminderte Lebensqualität klagten, seien es aktuell noch rund 27 Prozent.
Die „Copsy“-Studie erfasst die seelische Gesundheit, Lebensqualität, psychosomatischen Beschwerden sowie Ressourcen und Risikofaktoren von Kindern und Jugendlichen zwischen elf und 17 Jahren. Seit Beginn der Pandemie 2020 fanden bundesweit fünf Befragungswellen statt, die letzte im September und Oktober dieses Jahres.