Berlin (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) fordert die Unternehmen in Deutschland auf, mehr ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen. Dass viele Unternehmen Menschen über 60 nicht mehr einstellen, sei eine Haltung, die man sich angesichts des Fachkräftemangels nicht mehr leisten könne, sagte der Minister der „Bild am Sonntag“. Es gelte, für altersgerechte Arbeitsplätze und Qualifizierung zu sorgen. „Nur so kann sichergestellt werden, dass die Arbeit wirklich bis zum Renteneintritt erledigt werden kann.“
Eine Anhebung der Altersgrenze lehnte der Minister hingegen ab: „Nicht das gesetzliche Renteneintrittsalter muss steigen, sondern das tatsächliche.“ Erfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürften nicht aufs Abstellgleis geschoben werden. Sie verfügten über die wichtigen Kompetenzen Erfahrung und Fachwissen.
Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung gehen die Menschen in Deutschland immer häufiger früh in Rente. Viele scheiden demnach bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsmarkt aus - und damit deutlich vor der Regelaltersgrenze.
Vor einer Woche hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu eine Debatte angestoßen. Es müssten mehr Menschen erst mit 67 Jahren in Rente gehen, sagte Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“.