Regensburg (epd). Das deutsche Rettungsschiff „Sea Eye 4“ hat am Freitagabend 63 Menschen im Mittelmeer an Bord genommen. Die Geflüchteten seien auf einem seeuntauglichen Schlauchboot in internationalen Gewässern vor Libyen unterwegs gewesen, teilte die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye, die das Schiff betreibt, am Samstag mit.
Als Erstes habe das zivile Rettungsschiff „Rise Above“ von Mission Lifeline den Seenotfall erreicht und die Erstversorgung übernommen. Nach Eintreffen der „Sea Eye 4“ seien die Geflüchteten auf das größere Schiff evakuiert und dort medizinisch betreut worden. Unter den Geretteten befanden sich den Angaben zufolge zwölf unbegleitete Minderjährige und fünf Frauen.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.988 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.
Die Rettungsmission der „Sea Eye 4“ wird maßgeblich von dem zivilen Seenotrettungsbündnis United4Rescue ermöglicht, das 2019 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert wurde.