Osnabrück (epd). Um zu verhindern, dass Brände bauhistorisch bedeutende Gebäude so schwer beschädigen wie 2019 die Pariser Kathedrale Notre-Dame, entwickeln Wissenschaftler aus dem niedersächsischen Clausthal ein Frühwarnsystem. Digitale Sensoren sollen Alarm auslösen, bevor es zu Schwelbränden kommt, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt am Freitag in Osnabrück mit. In Notre-Dame hatte sich das Großfeuer innerhalb einer Stunde auf den gesamten hölzernen Dachstuhl ausgebreitet.
Ein Kurzschluss oder eine achtlos weggeworfene Zigarette zählten zu den Haupt-Brandursachen, sagte der Abteilungsleiter für Ressourcentechnik und -systeme beim Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC), Andreas Sauter: „Schwelbrände werden von herkömmlichen Brandmeldesystemen häufig nicht rechtzeitig erkannt und entwickeln sich schnell zum Vollbrand.“ Das Löschwasser der Sprinkleranlagen verursache zusätzliche Schäden an den wertvollen Kulturgütern.
Bevor ein Schwelbrand entstehe, heizten sich Baustoffe auf und setzten chemische Substanzen frei, ergänzte Sauter. Die Sensoren könnten diese austretenden Gase „praktisch riechen“. Die Systeme sollen herkömmliche Brandmeldesysteme zunächst in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen testweise ergänzen.