Berlin (epd). Zum jüdischen Lichterfest ist am Brandenburger Tor in Berlin erneut ein zehn Meter hoher Chanukka-Leuchter aufgestellt worden. Er solle ein „Zeichen des Miteinanders und des Friedens“ sein, sagte der Berliner Gemeinderabbiner Yehuda Teichtal am Freitag bei der Einweihung. Das sei an dem Ort, wo die Quelle von Dunkelheit für das jüdische Volk gewesen sei, gerade in einer Zeit wichtig, in der erneut Millionen von Menschen fliehen müssten. Es gehe darum, Licht dorthin zu bringen, wo es dunkel war und Liebe zu schenken, wo Hass war.
Zum Entzünden der ersten Kerze an dem achtarmigen Leuchter am Sonntag werden Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, erwartet. Das achttägige jüdische Lichterfest Chanukka (hebräisch: Weihung) beginnt in diesem Jahr am 18. Dezember. Bis zum 26. Dezember wird an dem Leuchter jeden Tag mit Einbruch der Dunkelheit ein neues Licht entzündet.
Mit dem Lichterfest feiern Juden den Sieg der Makkabäer über die griechisch-syrische Fremdherrschaft im Jahr 164 vor Christus und die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels. Weil damals das ewige Licht im Tempel acht Tage lang gebrannt haben soll, wird an dem Leuchter jeden Tag ein weiteres Licht angezündet. Der Chanukka-Leuchter am Brandenburger Tor zählt zu den größten Europas.