Wiesbaden (epd). Mit zunehmendem Alter nehmen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hierzulande die überlangen Arbeitszeiten zu. Während 1,6 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen im Alter von 15 bis 24 Jahren im Jahr 2021 mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiteten, betrug dieser Anteil bei den 55- bis 64-Jährigen 11,4 Prozent. Im vergangenen Jahr hatten 8,8 Prozent der Vollzeitbeschäftigten regelmäßig überlange Arbeitszeiten.
Demnach war fast jede und jeder zweite Selbstständige mit Beschäftigten (49,9 Prozent) von überlangen Arbeitszeiten betroffen. Im Durchschnitt arbeiteten Vollzeiterwerbstätige ab 15 Jahren im vergangenen Jahr 40,5 Stunden in der Woche. Männer haben mit 10,5 Prozent deutlich häufiger überlange Arbeitszeiten auf als Frauen (5,4 Prozent). „Einer der Gründe für die deutlichen Unterschiede ist der hohe Anteil überlanger Arbeitszeiten bei Führungskräften (29,4 Prozent), die eher in höheren Altersgruppen und bei Männern zu finden sind“, erklärte die Statistikbehörde.
Bei Führungskräften gibt es den Angaben nach weiterhin deutliche Geschlechterunterschiede. So lag der Frauenanteil an Führungsjobs mit 29,2 Prozent 2021 deutlich niedriger als der Frauenanteil an allen Erwerbstätigen von 46,8 Prozent. Auch wenn sich heute mehr Frauen in Führungspositionen befänden als noch vor knapp 30 Jahren (1992: 25,8 Prozent), seien 2021 immer noch sieben von zehn Führungskräften männlich gewesen, erläuterten die Statistiker.