Berlin (epd). Viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die seit Beginn des Kriegs nach Deutschland gekommen sind, haben einer Studie zufolge gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration. Knapp ein Fünftel von ihnen ist bereits berufstätig, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Hälfte der rund 11.000 befragten Ukrainerinnen und Ukrainern besuchte demnach einen Sprachkurs.
Die Umfrage ergab, dass 60 Prozent der Menschen in einer eigenen Wohnung lebten. Überraschend sei, dass lediglich neun Prozent der Befragten in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht seien, sagte die Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Christa Katharina Spieß. Die Mehrheit der Geflüchteten habe ihren Wohnort frei gewählt. Die Daten belegten, dass es Kindern besser gehe, wenn sie Kitas und Schulen besuchten und wenn die Eltern die Absicht äußerten, in Deutschland bleiben zu wollen.
Überdurchschnittlich viele der Geflüchteten weisen den Angaben zufolge ein hohes Bildungsniveau auf. So liege der Anteil der Befragten mit einem Hochschulabschluss oder vergleichbaren Abschlüssen bei 72 Prozent.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung legte die Studie „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland. Flucht, Ankunft und Leben“ gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie dem Forschungszentrum im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vor. Das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) befragte dafür zwischen August und Oktober 2022 11.225 ukrainische Staatsangehörige im Alter von 18 bis 70 Jahren.